Orthopädie

George Chapchal

1964–1970 George Chapchal (1911–1998)

Einen Lehrstuhl für Orthopädie gibt es an der Basler Medizinischen Fakultät erst seit 1963. George Chapchal stammte aus Holland und war Vorsteher der Orthopädischen Universitätsklinik Homburg/Saar, als ihn der Ruf aus Basel erreichte. Mit der Eröffnung der Orthopädischen Klinik am Bürgerspital wurde gleichzeitig der in die Kinderchirurgische Klinik integrierte Orthopädische Dienst im Kinderspital als Teil der spitalübergreifenden Orthopädischen Universitätsklinik zu einer eigenständigen Abteilung. Aus Platzgründen befand sich die Abteilung von 1967 bis 2003 im Felix Platter-Spital. 1970 wurde Chapchal an die Katholische Universität Njmegen berufen.

Erwin Morscher

1971–1995 Erwin Morscher (1929–2008)

Nach seiner Aus- und Weiterbildung an der Universität Basel arbeitete Erwin Morscher 1957 und 1958 im Karolinska Krankenhaus in Stockholm und daran anschliessend bis 1961 an der Orthopädischen Universitätsklinik Balgrist in Zürich. Sein Interesse für Orthopädie war schon früh geweckt. Ab 1962 war er in Basel tätig, habilitierte sich 1966 und wurde nach dem Weggang von Georg Chapchal Leiter der Orthopädisch-Traumatologischen Abteilung am Bürgerspital, beauftragt, die Orthopädische Universitätsklinik mit ihren drei Abteilungen am Kinder-, am Bürger- und am Felix Platter-Spital interimistisch zu führen. Ein Jahr später wurde er zum Lehrstuhlinhaber und Chefarzt der Orthopädischen Universitätsklinik gewählt. Zur gleichen Zeit verfügte der Regierungsrat den Zusammenschluss aller chirurgischer Fachdisziplinen, damit wurde die Orthopädie, neu als Orthopädische Chirurgie, in die chirurgischen Fachgesellschaften integriert. Er war Pionier bei der Einführung der Arthroskopie und der Skoliosechirurgie in der Schweiz. Seine Innovationen im Bereich der Hüftendoprothetik und der Wirbelsäulenchirurgie wirken auch heute fort. Für seine Forschung erhielt er namhafte Preise. Morscher war nach seiner Emeritierung im Rahmen der "Hardy und Otto Frey-Zünd-Stiftung" massgeblich am Aufbau des Laboratoriums für Orthopädische Biomechanik (LOB) beteiligt, das er viele Jahre leitete. Er war in zahlreichen in- und ausländischen wissenschaftlichen Fachgesellschaften Mitglied und Ehrenmitglied und Von 1972 bis 1997 war er Co-Editor der Zeitschrift "Der Orthopäde" und bis 2002 der "Archives of Orthopaedic and Trauma Surgery".

Prof. Dick

1995-2008 Walter Dick (geb. 1943)

Der Regierungsrat ernannte Walter Dick 1995 zum Ordinarius für Orthopädie an der Medizinischen Fakultät und zum Vorsteher der Orthopädischen Universitätsklinik am Felix Platter-Spital und Kantonsspital. Damit trat er die Nachfolge von Prof. Erwin Morscher an. 1943 in Prag geboren, wuchs er in Deutschland auf und studierte Medizin in Tübingen, Genf und Wien. 1972 kam er nach Basel, um sich in Orthopädie weiterzubilden. 1982 wurde er Leiter der Kinderorthopädischen Abteilung am Kinderspital und wechselte 1989 in die Erwachsenen-Orthopädie am Felix Platter-Spital. Ab 1990 war er Stv. Klinikvorsteher. Der von Dick konzipierte und ab 1982 klinisch eingesetzte „Fixateur interne“ als erstes winkelstabiles, in den Pedikeln verankertes, versenkbares dorsales Wirbelsäulenimplantat wurde weltweit weiterentwickelt. Sein biomechanisches Prinzip ist unverändert Grundlage für die meisten dorsalen Implantate zur Stabilisierung von traumatischen und degenerativen Instabilitäten und Deformitäten der Wirbelsäule. Die Deutsche Wirbelsäulengesellschaft und die Schweizerische Gesellschaft für Spinale Chirurgie ernannten Dick zum Ehrenmitglied